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03.07.2025
Erinnerung an die jüdischen NS-Opfer aus Unterfranken
Mit der inzwischen vierten Eröffnung des "Denkortes Deportationen 1941-1944" am Würzburger Hauptbahnhof wurde an die jüdischen NS-Opfer gedacht. Würzburg hat eine traurige Bedeutung für die ganze Region. Von hier wurde ein großer Teil der aus Unterfranken deportierten Jüdinnen und Juden abtransportiert. Zwei Bahnhöfe waren die Orte, an denen die Menschen zwischen 1941 und 1944 ihre Heimat verlassen mussten: der ehemalige kleine Güterbahnhof an der Aumühle, der sogenannte Aumühl-Ladehof, und der Hauptbahnhof. In Osteuropa wurden sie ermordet – nur weil sie jüdisch waren.
An diese jüdischen Bürgerinnen und Bürger erinnert die unterfränkische Gedenkstätte „DenkOrt Deportationen 1941-1944“ vor dem Hauptbahnhof. Das Besondere an ihr ist, dass sie sich als partizipatives Denkmal versteht. Und dass die Betrachter online Namen und Leben aller Deportierten und ihre Kultusgemeinden kennen lernen können. Ein Projekt für junge Menschen holt das Thema mit seiner Aktualität in die Gegenwart.
Der DenkOrt Deportationen wurde am 17. Juni 2020 erstmals eröffnet, am 24. September 2021 kamen 32 neue Gepäckstücke dazu, am 16. Juni 2023 weitere neun Gepäckstücke. Damit erhöht sich die Anzahl der am DenkOrt Deportationen vertretenen Gemeinden auf 88. Am 27. Juni 2025 erfolgte die vierte „Eröffnung“ statt. Weitere elf Gepäckstücke wurden ergänzt. Neben dem Bezirkstagspräsident Stefan Funk sprachen der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, der designierte Oberbürgermeister von Würzburg Martin Heilig und der Nachfahre eines ehemaligen Würzburgers aus New York. Der Markt Eschau hat sich 2021 an dem Projekt beteiligt zur Erinnerung von vier jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus Eschau und Sommerau, welche in Würzburg deportiert wurden. Dort befindet sich ein Gepäckstück aus Eschau, das "Zwillingsstück" wurde 2023 an der Elsavahalle in Eschau aufgestellt.
Fotos: Markt Eschau
Kategorien: Eschau aktuell