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32 neue Koffer: Zweite Eröffnung für den "DenkOrt Deportationen" in Würzburg

04.10.2021
Ein Koffer aus dem Markt Eschau ist auch mit dabei

Am 17. Juni 2020, dem 77. Jahrestag der letzten Deportation jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Unterfranken in die osteuropäischen Vernichtungslager der Nationalsozialisten, wurde der "DenkOrt Deportationen" vor dem Würzburger Hauptbahnhof offiziell eröffnet. In den vergangenen Tagen sind aus bisher 47 Gepäckstücken aus Holz, Metall und Stein, die an die verschleppten und ermordeten Juden erinnern sollen, fast 80 geworden: 32 neue Koffer wurden aufgestellt und das Mahnmal vor etwa 200 Gästen am 24. September 2021 zum zweiten Mal eröffnet. Mit dabei ist auch ein Koffer aus dem Markt Eschau, der von der Künstlerin Karin Günther gestaltet wurde.

Die neuen Koffer repräsentieren Gemeinden und Wohnorte aus ganz Unterfranken

Die neuen künstlerisch gestalteten Koffer repräsentieren insgesamt 43 Gemeinden und Wohnorte aus ganz Unterfranken, in denen bis 1933 jüdische Menschen lebten. In den einzelnen Kommunen steht jeweils ein identisches Gepäckstück als kleines Denkmal vor Ort. Am Ende der zweiten Eröffnung stellten sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den Gemeinden zu ihren Gepäckstücken und gedachten in einer Schweigeminute an die 2069 jüdischen Kinder, Frauen und Männer, die zwischen 1941 und 1944 aus ganz Unterfranken verschleppt wurden. Soweit bekannt ist, haben nur 63 von ihnen die Shoa überlebt. "Es ist etwas Besonderes, was hier unter Mithilfe von so vielen Menschen entstanden ist", betonte  Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei seiner Begrüßung: "Es ist ein wachsendes Denkmal, und ich gehe davon aus, dass wir noch viele Eröffnungen haben werden." Insgesamt sind durch die Erweiterung jetzt 103 ehemalige jüdische Kultusgemeinden aus Unterfranken am DenkOrt Deportationen repräsentiert. "Ich freue mich sehr, dass sich immer mehr Orte an diesem Mahnmal beteiligen", sagte Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden. Er erinnerte daran, dass die Ermordung der jüdischen Bevölkerung zwischen 1933 und 1945 unter den Augen von Millionen von Deutschen geschah, "die weggesehen haben, als ihre jüdischen Nachbarn jahrelang drangsaliert wurden und schließlich über Nacht verschwanden". Im Frühjahr 2022 wird auch in Eschau ein Erinnerungskoffer aufgestellt werden.

 

Foto Markt Eschau:  Gedenkstätte für deportierte jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger am Hauptbahnhof Würzburg

 

Kategorien: Eschau aktuell

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